Barbara Brav.

Wer ist die Kunstfigur Barbara Brav?

Es könnte sein, dass wir Barbara Brav erst auf den 2. Blick wahrnehmen.

Ihre Körpersprache ist grundsätzlich eher ruhig, sie spricht sehr gewählt und ruhig, ihre Stimme ist eher leise, sie wählt positiv konnotierte Worte, ihre Mimik ist freundlich und lieb, manchmal wirkt das Lächeln ein wenig eingefroren. Barbara Brav könnte bekannt sein dafür, dass sie sehr hilfsbereit und zuvorkommend ist und sich selbst als menschenlieb bezeichnen würde.

Typische Sätze von Barbara Brav könnten sein:

Ich mags es gerne, wenn sich alle vertragen und verstehen.

Harmonie ist mir ganz wichtig und Streit ist nicht notwendig.

Ich bemühe mich sehr, andere nicht zu verletzten oder zu kränken.

Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass alle Menschen etwas Gutes in sich haben.

„Nein sagen“, das kann ich gar nicht.

Konflikte sind furchtbar, das halte ich kaum aus.

Wenn die anderen mit mir zufrieden sind, dann bin ich es auch.

Ich erledige meine Sachen, Aufgaben gleich, dann kann mir keiner etwas vorhalten.

Schön wäre es schon, mal gelobt zu werden.

Es ist wichtig pflichtbewusst zu sein.

Wenn ich mich freundlich zeige, dann mögen mich die anderen sicher.

ich bemühe mich sehr, alles richtig zu machen

Gedankenübung.

Stellen Sie sich mal vor, Barbara Brav ist ihre beste Freundin und sie klagt, dass sie kein Lob bekommt und obwohl sie sich im Job, in ihrer Familie und auch bei ihren Eltern und/oder Geschwistern so bemüht nett zu sein. Auch versucht sie es allen recht zu machen, doch sie ist so enttäuscht, weil ihr keiner sagt was sie alles leistet und wie toll sie ist, oder wie wichtig sie für sie ist …

Was fällt Ihnen als erstes bei Ihrer Freundin Barbara auf, wenn sie Ihnen das so sagt?

Was nehmen Sie von ihr in dem Moment wahr, obwohl Sie sie kennen?

Was merken Sie an/in sich selbst, bevor Sie ihr antworten wollen?

Was haben Sie für ein Gefühl ihr gegenüber?

Was würden Sie sagen, oder raten?

Was würden Sie machen?

Selbstreflexion.

Ich lade Sie ein, die Fragen zu beantworten, bzw. sich im Gedanken Experiment vorzustellen Barbara Brav würde Ihnen gerade vis-a-vis sitzen und Sie würden Ihre Gedanken und Ideen Ihrer Freundin Barbara mitteilen, weswegen Sie glauben, wieso es ihr so geht.

Also was meinen Sie …

… worum es Barbara gehen könnte, wenn sie sich so um Harmonie bemüht?

… was Barbaras Motiv sein könnte, aus dem heraus sie versucht lieb und nett zu sein?

… was Barbara bräuchte, um sich angenommen zu fühlen?

… was sie bräuchte, um sich gleichwertig zu fühlen?

… was macht Barbara mit den Wünschen, die sie an sich selbst und ihr Leben hat?

… wie Barbara sich fühlen könnte, wenn sie sich selbst ernst und wichtig nehmen würde?

… in welche Situationen sich Barbara sicher fühlen könnte?

Was haben Sie für sich dabei entdeckt?

Also, welchen Bezug konnten Sie zu Ihren Themen herstellen und was war hilfreich?

Entwicklungsschritte.

Was wäre, wenn Sie den Satz „Ich muss es allen recht machen“, ernsthaft hinterfragen?

Was würde sich ändern, wenn ich mutiger wäre?

Wie alt fühle ich mich in Situationen wo ich mich so „brav“ verhalte?

Wenn ich 2 Kreise zeichnen würde, einen für mich und den anderen für die Person wo ich mich am meisten versuche anzupassen, wie groß wäre mein Kreis im Vergleich zum anderen, oder umgekehrt?

Ein Beispiel.

MUTIG sein! Erwachsen, also eigenverantwortlich bin ich

Ein Handwerkszeug, dass Sie im Alltag einsetzten könnten ist z.B.:

Wenn Sie eine Person treffen, wo Sie sie sich im Vorfeld schon unsicher fühlen und meinen Sie müssen sich bemühen freundlich und nett zu sein, oder sich anpassen, damit die andere Person auch freundlich und nett zu Ihnen ist – dann stellen Sie sich die Frage:

„Wie alt fühle ich mich gerade?“

Damit haben Sie die Option, differenziert wahr zu nehmen, in welchem Gefühlszustand Sie sich gerade befinden. Das ermöglicht Ihnen aktiv die Beziehungsdynamik – von Ihnen zu dieser Person – mit zu gestalten. Denn sobald Ihnen bewusst wird, dass Sie sich im Moment wie ein Kind oder pubertierende Person fühlen, das Gefühl haben „ich muss es jetzt richtig machen“, oder „ich muss es den anderen recht machen, mich anpassen, damit ich gesehen und anerkannt werde“, haben Sie schon differenziert und wissen, dass Sie erwachsen sind. Somit sind Sie in der Lage, mutig und eigenverantwortlich als Erwachsene Person zu handeln.